Samstag, 8. November 2014

Was Apps wirklich können

Wie versprochen werden im Anschluss an unseren letzten Post über Mobile Marketing heute die App (engl. Application Software) etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Quelle: Google Images

In der gestrigen Kontaktlektion besuchte uns Beni Hirt, Partner von Apps with Love und erzählte uns einiges über die App-Economy sowie weitere viele interessante Facts rund um die App. Viele unserer Klassenkameraden haben direkt aus der Vorlesung gebloggt und die wichtigsten Inputs von Beni Hirt in ihrem Blog aufgeführt (siehe dazu Digitalesque, Digital World). Aus diesem Grunde verzichten wir darauf, nochmals die selben Facts aufzulisten. Wir möchten uns in diesem Blog-Post vielmehr folgender Fragestellung widmen: Was Apps wirklich können. Alleskönner oder nur warme Luft?

Auf den Hype folgt Ernüchterung
Vor rund drei, vier Jahren sind die ersten Apps auf den SmartPhones und Tablets aufgetaucht. Apple sei dank, denn die App wurde von Apple für das erste iPhone erfunden. Statt komplizierte Websites auf dem SmartPhone öffnen zu müssen und sich über die Bedienungsunfreundlichkeit zu ärgern erhielten die schlanken, kompakten Apps erhöhte Aufmerksamkeit. Es scheint als sei mit der Erfindung der App ein Alleskönner in die Welt gerufen worden. Und tatsächlich, diese Apps können auch viel - jedoch lange nicht alle! SBB, 20 Minuten, Facebook sind wohl einige der Beleibtesten und Bekanntesten, doch es gibt auch Apps die bei den Download-Zahlen weit abfallen - nur wenige haben den Durchbruch geschafft. In der Praxis zeigt sich, dass der Schritt zum Download einer App beim User sehr gross ist, denn schliesslich hat er bereits unzählige andere Apps auf seinem SmartPhone.

"Die Zahlen für Apps sind herausfordernd. 50 Prozent der Apps schaffen keine 1'000 Downloads und 25 Prozent werden gerade ein einziges Mal benutzt", sagt Frank Lang, Managing Director von Goldbach Interactive (Entwickler für Mobile-Apps und Digital Marketing Experte). Er ergänzt: "Die Nutzer haben durchschnittlich 60 Apps installiert, nutzen aber nur 20 regelmässig". Will man also eine App entwickeln, sollte diese so gut sein, dass sie in die 60 reinkommt und dann auch noch im Schnitt alle zwei Wochen geöffnet wird.

Apps mit Mehrwert
Daher lautet die Devise: Apps mit Mehrwert! Wird eine App heruntergeladen und das erste Mal auf dem SmartPhone geöffnet, sollte diese für den User auch einen Mehrwert generieren können. Wenn dies nicht der Fall ist, hat die App ein schwieriges Leben und wird wohl wie die restlichen 40 Apps auf dem SmartPhone selten bis nie gebraucht.

Entwickelt eine Unternehmung eine App, welche für den Kunden einen Mehrwert bietet, ist diese ein perfektes Instrument für die Kundenbindung. Michael Hinderling, Partner von Hinderling Volkart, sagt dazu: "Je nach Branche und Inhalt kann eine App einen erheblichen Beitrag zur Kundenbindung leisten. Wichtig ist, dass die App nützlich und relevant ist." Hinderling Volkart hat übrigens für Swiss International Airlines der ganze Online-Auftritt inklusive App neu konzipiert und umgesetzt (siehe Link).

Apps und Unternehmungen
Ob eine App für eine Unternehmung sinnvoll ist oder nicht hängt von verschiedenen Faktoren ab:


  • Gibt es viel Interaktion zwischen den Angeboten einer Unternehmung und dem Kunden?
  • Gibt es einen Grund, die App regelmässig zu benutzen?
  • Hat die Unternehmung mit einer App einen Mehrwert gegenüber der Website? 
  • Gibt es Funktionen, die sich nur mit einer App realisieren lassen? (So z.B. Push Notifications, Ortung, iBeacon)
  • In welchem Zusammenhang wird die App verwendet?
  • Muss die App schnell erreichbar sein?
  • Sollen die Daten offline verfügbar sein
  • Besetzt jemand (z.B. Konkurrenz) das Thema schon erfolgreich?
  • Löst die Idee ein Problem?
  • Ist genügend Budget vorhanden, die App langfristig am Leben zu erhalten?
Wenn zu viele Fragen mit "Nein" beantwortet werden, dann macht eine App für eine Unternehmung wohl nicht so viel Sinn.

Ob eine App nun ein Alleskönner oder nur warme Luft ist, hängt sehr stark von verschiedenen Faktoren ab. Im Hinblick auf Unternehmungen ist die App sicherlich ein sehr gutes Instrument für die Kundenbindung wenn sie richtig eingesetzt wird und dem Kunden einen Mehrwert bietet. Die Kosten für die Entwicklung und Unterhaltung einer App sollten nicht vernachlässigt werden! 

Diverse interessante Praxisbeispiele zu den Apps werdet ihr morgen durch Remo erfahren. Stay tuned!

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